News

Kreditneugeschäft in Deutschland auf holprigem Weg bergauf

Zum Jahresende 2016 stieg das Kreditneugeschäft der deutschen Banken und Sparkassen mit Unternehmen und Selbständigen erstmals seit dem Frühjahr 2015 wieder an, wie der aktuelle KfW-Kreditmarktausblick zeigt. Dennoch bleibt die eng mit der Kreditnachfrage zusammenhängende Investitionsbereitschaft der Unternehmen insgesamt relativ schwach.

Die Belebung des Kreditneugeschäfts mit Unternehmen und Selbständigen über den Sommer kommt überraschend, da sie in die Monate nach dem Brexit-Votum fällt. Die Unternehmen haben ihre Kreditaufnahmen danach jedoch nur für kurze Zeit auf Eis gelegt. Nachdem sich im Juli der Staub des Referendums gelegt hatte, zog die Kreditvergabe an, sodass es für das gesamte Quartal noch zu einem höheren Neugeschäft im Vorjahresvergleich reicht. Dabei wurden vor allem langfristige Kredite neu vergeben, die von den Unternehmen meist zur Finanzierung von Investitionen genutzt werden. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Unternehmensinvestitionen nach zwei schwachen Quartalen zum Jahresschluss hin wieder etwas anziehen.

Vor allem langfristige Kredite neu vergeben

„Der Anstieg des Kreditneugeschäfts mit Unternehmen ist erfreulich, aber er darf nicht überinterpretiert werden“, kommentiert KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner. „Rückenwind geben zwar die guten Angebotsbedingungen am Kreditmarkt und die robuste deutsche Konjunktur, doch die Investitionsbereitschaft der Firmen ist trotz einer sich andeutenden Erholung weiter eher mau. Ich erwarte hier angesichts der gestiegenen politischen Unsicherheiten dies- und jenseits des Atlantiks für das kommende Jahr auch keine klare Trendwende. Der Weg des Kreditneugeschäfts weist folglich nach oben, aber er dürfte holprig werden.“

(KfW Research / STB Web)

Artikel vom 10.01.2017