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Vermögen in Deutschland legen deutlich zu

Das durchschnittliche individuelle Nettovermögen der Deutschen betrug 2012 noch knapp 85.000 Euro und stieg bis 2017 auf rund 103.000 Euro an. Ostdeutsche liegen mit 55.000 Euro im Jahr 2017 weit unter diesem Schnitt. 

Dies ergab eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Erstmals wurden auch die Kraftfahrzeuge sowie Studien- und Ausbildungskredite in die Vermögensberechnung miteinbezogen. Dies erhöhte das durchschnittliche Vermögen auf 108.000 Euro.

Vermögen in Deutschland stark ungleich verteilt

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Vermögen in Deutschland stark ungleich verteilt sind. Die reichsten zehn Prozent besitzen den aktuellen Zahlen zufolge mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens (56 Prozent), während die ärmere Hälfte der Bevölkerung über 17 Jahren nur 1,3 Prozent des Gesamtvermögens hält. Das oberste eine Prozent besitzt 18 Prozent des Gesamtnettovermögens – so viel wie die unteren 75 Prozent zusammen.

Zuwächse bei Immobilien und Betriebsvermögen

In den oberen Vermögensgruppen haben insbesondere Immobilien und Betriebsvermögen überproportional zugelegt. Relativ hätten aber nahezu alle Gruppen in den Jahren 2012 bis 2017 ähnlich stark von Zuwächsen profitiert, mit Ausnahme der Personen, die über kein Vermögen verfügen – immerhin 15 Prozent der Bevölkerung.

Die ForscherInnen plädieren für bessere Möglichkeiten zur Vermögensbildung für die Bevölkerung mit unteren und mittleren Einkommen, eine Vermögensteuer hingegen würde nicht automatisch den vermögensschwachen Bevölkerungsgruppen zugutekommen.

Weiterführende Informationen:

Studie im DIW Wochenbericht 40/2019

(DIW / STB Web)

Artikel vom 02.10.2019